Rapid Wien hat das Derby die Austria eindrucksvoll mit 3:0 gewonnen. Die brillante Sieg ist aber schnell in den Hintergrund gerückt. Einige Spieler und Funktionäre der Grün-Weißen sind nach dem Erfolg völlig ausgeflippt. Schmähgesänge gegen den Ortsrivalen, inklusiver homophober und beleidigender Äußerungen der Mannschaft, haben die Runde gemacht. Die Rapidler haben teilweise völlig den Boden des sportlichen Anstands verlassen.
Der 1. Senat der Bundesliga hat sich mit den Vorfällen beschäftigt und nun zum Teil drastische Strafen ausgesprochen. Für Rapid kommt es in der entscheidenden Saisonphase knüppeldick. Der Hauptstadtclub muss auf mehrere Leistungsträger verzichten. Wir haben die Infos.
3 Punkte Abzug für Rapid Wien
Im ersten Schritt hat das Sportgericht der Bundesliga Rapid Wien als Verein bestraft. Gegen die Grün-Weißen wurde ein Punktabzug von drei Zählern verhängt. Positiv ist aus Sicht der Rapidler aber, dass die Strafe nicht sofort (oder auch gar nicht) greift. Das Urteil wurde, wie man in Österreich sagt, bedingt erlassen, sprich auf Bewährung bis 2026. Gibt’s beim Club bis dahin keine weiteren Verfehlung, so wird der Punktabzug keine Anwendung finden.
In der Urteilsbegründung beruft sich der 1. Senat auf die persönlichen Anhörungen der Betroffenen. Dies haben vor den Richtern glaubhaft versichert, dass ihnen die Vorkommnisse leidtun und sich entschuldigt. Trotzdem wurde im veröffentlichten Urteil nachdrücklich daraufhin gewiesen, dass die Inhalte in den aufgetauchten Videos in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fußball insgesamt und die Bundesliga im Speziellen stehen, vereinbar sind.
Strafen gegen einzelne Personen
Am härtesten hat der 1. Senat bei den Funktionären durchgegriffen. Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann muss sein Amt einen Monat ruhen lassen. Co-Trainer Stefan Kulovits muss sogar für drei Monate eine Pause einlegen. Beide Strafen wurden bedingt und unbedingt ausgesprochen. Jeweils ein Monat wurde auf Bewährung gesetzt.
Der Ex-Schalker Guido Burgstaller sowie Marco Grüll, der im Sommer an die Weser nach Bremen wechselt, wurden mit einer Spielsperre von fünf Partien wegen Diskriminierung belegt. Thorsten Schick hat die gleiche Strafe erhalten, wobei jedoch drei Begegnungen zur Bewährung ausgesetzt wurden. Etwas mildere Strafen haben Maximilian Hofmann und Torwart Niklas Hedl erhalten, jeweils ein Match bedingt und eine Partie unbedingt.
Eine erzieherische Auflage gab es vom 1. Senat noch obendrauf. Alle am Rapid-Skandal beteiligten Personen müssen innerhalb eines Jahren an Schulen an drei Workshops zum Thema Diskriminierung teilnehmen.
Rapid Wien will sich „teilweise“ wehren
Rapid Wien hat zu den Strafen mittlerweile Stellung bezogen. Präsident Alexander Wrabetz erklärte in einer Pressekonferenz, dass man sich als Verein entschuldigt habe. Die Spieler haben ihr Vergehen ebenfalls eingeräumt. Da dies im Urteil erwähnt ist, halte man die Strafen für überzogen. Rapid will gegen alle unbedingten Sperren rechtlich vorgehen.
Wrabetz erklärte, dass der Vorfall mit den homophoben Entgleisungen einiger Spieler von Paris St. Germain im September 2023 vergleichbar sei. Dort seien die Profis, wie Ousmane Dembele, Achraf Hakimi und Randal Kolo Muani, lediglich mit einer Spielsperre von einem Match auf Bewährung bestraft worden.
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